Mittwoch, 28. September 2022
Bericht zur Generalversammlung
Am Mittwoch 22.9.2022 konnte der LVZ mit rund 200 Anwesenden die 37. Generalversammlung des gewerkschaftlichen Vereins im Kultursilo in Hünenberg Bösch durchführen. Der Pegel der Lautstärke beim vorausgehenden Apéro bestätigte eindrücklich das Bedürfnis der Zuger Lehrpersonen nach Präsenzveranstaltungen nach zweijähriger coronabedingter Abstinenz.
Nach der präsidialen Begrüssung durch Barbara Kurth schilderte Dany Gygli als Schulpräsident von Hünenberg mit trockenen, humorvollen Ausführungen den zweijährigen kurvenreichen Weg zu diesem Anlass mit wiederholten Ein- und Ausladungen. Diesen Faden griff auch Simon Chen, Slampoet und Kabarettist auf, der es verstand, die Lachmuskeln der Zuhörer mit sprachstarkem Wortspiel und witziger Redeartistik zu schulnahen Themen zu strapazieren. Esther Kamm von der PH Zug informierte die Anwesenden über die aktuellen Veränderungen und Zielsetzungen der Pädagogischen Hochschule.
Zentrale Themen des Vereinsabends waren einerseits der schweizweite Lehrermangel, der sich auch in unserm Kanton bemerkbar macht und anderseits die abnehmende Kaufkraft der Lehrerlöhne infolge 13-jähriger Stagnation, steigender Inflation und hoher kantonsinterner Lebenskosten. Zu den falschen Lösungsansätzen gegen den Lehrermangel durch Pensenerhöhung von Teilzeit-Arbeitenden lieferte Dagmar Rösler als LCH Präsidentin empirische Fakten. Die wichtigsten Gründe für reduzierte Pensen liegen nach der von ihr zitierten Erhebung des LCH bei Mutterschaft/Kinderbetreuung (42%), Weiterbildung (21%) und bei gesundheitlichen Gründen (17%).
Während in vergleichbaren Berufen die Löhne seit 2009 um und 10% anstiegen, hinken die Löhne der öffentlichen Angestellten im Kanton Zug hinterher. Damit sich die Lohnschere nicht weiter öffnet, lancierte der LVZ in Zusammenarbeit mit dem Staatspersonalverband und der Polizei eine Petition mit der Forderung einer 2,5% Reallohnerhöhung für öffentliche Angestellte. Arbeiten im öffentlichen Dienst im Kanton Zug muss wieder an Attraktivität gewinnen. Präsidiumsmitglied Simon Saxer vermochte mit starken Argumenten und verschiedenen Vergleichsgrafiken beeindruckend aufzuzeigen, dass es Zeit für eine Verbesserung der Anstellungsbedingungen ist.
Nach der speditiven Bearbeitung der üblichen Vereinsgeschäfte (kein Wahljahr) und wenigen Verabschiedungen überbrachte Regierungsrat Stephan Schleiss den Dank der Behörden an die Lehrerpersonen und nahm anschliessend Stellung zum eingangs von der Präsidentin erwähnten Attraktivitätsverlust und Lehrermangel im Kanton Zug, die er jedoch aufgrund von erhobenen Zahlen aus den einzelnen Gemeinden klar verneinte. Pünktlich wurde der statuarische Teil der GV beendet, so dass Gäste und Mitglieder zum gesellschaftlichen Teil übergehen konnten.
Autor: Martin Senn








